Im Monochordspiel erinnern wir uns an die Unmittelbarkeit des Musizierens, voraus-setzungslos und ohne Begrenzungs(noten)linien, in direkter Leichtigkeit des einfachen Tuns ohne Not(en), ohne Beherrschungszwang und ohne Zeitverlust durch Perfektion.
Die Einfachheit des Spiels wird gleichsam zur Bedingung für das hochkomplexe Spielerlebnis. Abertausende Töne und Obertöne in immer währenden Variationen, einzigartig jederzeit, nicht wiederholbar, auf ewig neu, ein unkomponierbares Werk der Unendlichkeit, das nur befreit werden möchte durch eine zärtliche Berührung (der Saiten. Linearität der Melodie wird erlöst durch die Transzendenz des Klangs. Ohne Anfang, ohne Ende. Geschöpfte Momente aus dem ewigen Strom der Töne.
Einfach, aber nicht einfältig. Denn sind alle Anstrengungen erst einmal überwunden, zeigt sich die Einfachheit in ihrer ganzen Vielfalt. Elemente wie Einstimmung, Ausrichtung, Haltung und Kreativität säumen den Weg den Lernens.
Bedeutend wird die Beziehung zum Instrument selbst, Erwartungen treten zurück, das Individuelle kann sich entfalten. In Inspiration, Überraschung, Erkenntnis …